Löwenzahnblüte
Der Frühling im Allgäu ist gelb. Spätestens ab Mai schmückt sich das knackige Frühlingsgrün mit Hahnenfuß, mit Dotter- und mit Schlüsselblumen und vor allem mit ihm: dem Löwenzahn.
Der Löwenzahn – die Paradeblume der Allgäuer Berge schlechthin. Sie sorgt im Frühjahr auf den Wiesen und Weiden für ein unvergleichliches Leuchten. Während man anderenorts im Mai und Juni manchmal schon unter heißen Tagen ächzt, sonnt sich das Allgäu in Frische und kleidet sich passenderweise in strahlendem Gelb.
Neben vielen anderen Frühlingsblumen, die ebenfalls bevorzugt gelbe Blüten bilden, ist meist vom Löwenzahn die Rede, wenn man an die saftigen gelben Weiden denkt. Taraxacum lautet sein botanischer Name, die Allgäuer nennen ihn einfach Schmalzblume, weil er den Kühen gut schmeckt und der Frühlingsmilch einen kräftigen Geschmack gibt.
Der findet sich dann auch im Käse wieder. Eine Kostprobe gefällig? Der Zeitpunkt ist ideal, denn jetzt werden nach und nach jene Laibe angeschnitten, die aus der Frühlingsmilch des Vorjahres entstanden. Nach rund 12 Monaten geruhsamen Reifens sind die Frühjahrsblumen in Bergkäse oder Allgäuer Emmentaler zu einem herrlich würzigen Geschmack erblüht. Während man sich ein Stück Vorjahresfrühling auf der Zunge zergehen lässt und sich einem das neue Löwenzahngelb in klarer, kühler Bergluft präsentiert, ist es perfekt – das Frühlingsgefühl in den Hörnerdörfern.