Georg Larsch, 05.01.2022
Kultur Winter Berge Menschen

Pioniere des Skilaufs im Allgäu

Fritz und Eugen Heimhuber

Es war im Winter 1896/97. Im Oberallgäu lag überall viel Schnee, dazu war es richtig kalt und die Sonne strahlte vom meist blauen Himmel. Kein Auto fuhr durch die Landschaft und die Berge lagen in tiefster Ruhe. Nur die Heuzieher stapften zu den Schinden und die Holzer zu ihren Holzplätzen.

Der Skischuh

Fridtjof Nansen hatte gerade seine Nordpolfahrt beendet und die beiden Bände „Nordpol — Reise der Fram" waren erschienen. Der 20jährige Sonthofener Fritz Heimhuber bekam das Werk, das damals mit 20 Mark viel Geld kostete, von seinem Vater, Joseph Heimhuber, geschenkt. Fasziniert von der Fortbewegung mit Skiern im winterlichen Gelände verschlang er es geradezu bei der Suche nach der Beschreibung norwegischen Gleithölzer. Er fand aber nur deren Loblied und dazu einige fotografische Abbildungen. Als gelernter Fotograf konnte er aus diesen Bildern Einiges herauslesen und umsetzen. So berechnete er die Geometrie und damit die Trag- und Gleitfähigkeit und machte sich daran, ein Paar Skier für sich zu bauen. Besonderes Kopfzerbrechen bereitete ihm aber die Bindung. Nansen benutzte nur einen Zehenriemen und einen weiteren Riemen um die Ferse. Für den Lappenschuh war diese Bindung ausreichend. Für Heimhubers Absicht, die hochalpinen sommerlichen Bergtouren auch im Winter fortzusetzen, taugte diese nicht. So konstruierte er eine Verbindung von Schuh und Ski, die in ihrem Grundgedanken der späteren Riemenbindung nahe kam, mit Zehenriemen und Fersenriemen.

Fritz Heimhubers erste Skischuhe waren Halbschuhe, die aber nasse Füße bedeuteten und wenig Halt boten. Wesentlich besser ging es dann mit Bergschuhen, wobei der Fersenriemen mit einer Schnur festgehalten wurde. Als Stütze benutzte er wie Nansen einen Haselnussstock mit einer breiten Spachtelspitze. Damit konnte er auch den Schnee abkratzen, der sich hin und wieder auf der Lauffläche festsetzte.

Eine Spurrille auf der Skiunterseite, in Norwegen zu dieser Zeit schon bekannt, war für die Gleiteigenschaften von großem Vorteil. Die von Heimhuber gebauten Skier hatten diese Spurrille anfangs noch nicht aber warum? Nansen gab in seinem Werk leider keinerlei Detailbeschreibungen preis und die Gleitfläche war auf keiner Abbildung sichtbar.

Bei seinen Recherchen und Versuchen bemerkte er bald, dass mit dem Norwegerski nicht all das umsetzbar war, was er sich vorstellte. Die Skier von Nansen — die ja nur im flachen Gelände benutzt wurden — erschienen ihm für das Gebirge zu lang, kürzere waren also ratsamer. Dafür durften sie, nach seinem Ermessen, etwas breiter sein. Dies war 1897 also die Grundausstattung, die Heimhuber als „Allgäuer Mächler" für sich hergestellt hatte. Ein originaler Ski mit Bindung und Spachtelspitzenstock von damals befindet sich im FIS-Skimuseum in Fischen im Allgäu.

Über seine ersten Versuche am Sonthofer Kalvarienberg (wo heute u. a. die Ordensburg steht) berichtete Heimhuber: „Die schon angesprochenen Halbschuhe gingen jedoch bei Stürzen in der Regel ab, ebenso der Ski selbst (was jedoch kein Nachteil war). Also ging ich bald zu Schnürschuhen über, die wir beim Bergsteigen hatten. Da ging es nun schon besser.

"Eigentümlicherweise gingen die blödsinnigen Skier immer auf Dinge los, die ich eigentlich nicht wollte, „wie Bäume, Zaunpfähle und Heuhütten. Von Bogenmachen war in den ersten Jahren natürlich nicht die Rede.”

Fritz Heimhuber

Es ging sowohl bergauf als auch bergab in ganz gemütlichen Spitzkehren. Beim Anhalten ließ man sich, falls erforderlich, einfach in den Schnee fallen. Das Herrlichste an diesen ersten Skiausflügen war das unbehinderte Querfeldeingehen mit Skiern, was damals noch vollkommen neu war und deshalb einen doppelten Reiz ausübte. Noch nie vorher war es im Allgäu möglich gewesen, so unbeschwert und so schnell mitten im tief verschneiten Feld und im Wald vorwärts zu kommen. Diese ersten, großen und echten Skiläufererlebnisse des (fast) schrankenlosen Hineingehens in die unberührte Natur waren schließlich ein bestimmender Grund dafür, dass Heimhuber immer noch intensiver an der Vervollkommnung des wunderschönen neuen Sports arbeitete.

Welche kolossalen Vorteile der Ski allein schon beim Wandern gegenüber anderen Arten des Gehens hatte, davon überzeugte sich Fritz Heimhuber, indem er wiederholt dieselbe Strecke ohne und mit Skiern ging. Dabei kam die viel schnellere und leichtere Fortbeweglichkeit mit Letzteren zum Vorschein. Die Ausflüge dehnten sich Jahr für Jahr immer weiter aus. 1898 kam er schon bis zum Sonthofer Hof an den Sonnenköpfen. Bergab ging es immer in der Spur des Aufstiegs, beide Male, wie bereits erwähnt, gemächlich in Spitzkehren. Die Zeit spielte ja in jenen Tagen überhaupt keine Rolle, auch nicht beim sonntäglichen Skiausflug. Das Ziel war, möglichst mühelos dorthin zu gelangen, wo selbst Jäger mit Schneereifen nur schwer hinzukommen vermochten. Heimhuber bevorzugte anfangs ausschließlich freies Gelände, wo sich den Skiern nicht gar so viele Hindernisse in den Weg stellen konnten. Maulwurfshügel konnten zur Not ja noch ohne Sturz überwunden werden, Bäume, Sträucher u. ä. aber schon zu kleinen Katastrophen führen.

Der Allgäuer Skipionier Fritz Heimhuber
©Heimhuber

Über Kommentare in der Öffentlichkeit zu seinem Tun berichtete der Sonthofer Skipionier: „Spötter und Witzemacher brauchte man natürlich nicht zu suchen. Sie stellten sich früher, als mir angenehm war. Ich ließ mich aber in keiner Weise von meinem Vorhaben, abbringen im Gegenteil, je länger ich mich damit befasste, desto größer wurde mein Eifer zur Sache."

Es wurde als unnützes Tun abgestempelt und als verrückt bezeichnet; man muss aber berücksichtigen, dass der Winter von Vielen gehasst wurde und nur wenige Menschen im Schnee einen Vorteil sahen.

Weiter berichtet Heimhuber: „Bald machte ich mich auf zur anderen Talseite und macht schon die ersten Skiausflüge das Ofterschwanger Horn und zur Alpe Eck. Die Winter waren in diesen Jahren besonders schneereich und schön. Das war aber auch die weiteste, anstrengendste Tour. Ich musste natürlich gerade beim Abfahren vorsichtig sein, denn ich war mir, als nicht ganz unerfahrenem Bergsteiger, der Gefahr des Alleingehens vollauf bewusst. Von da an konnte ich meinen Bruder Eugen zum Mitmachen überreden."

Es waren zur gleichen Zeit auch noch andere Bergfreunde im Allgäu mit denselben Problemen unterwegs, ohne dass man voneinander wusste. In der Zeitung las Fritz Heimhuber, dass der Kemptener Hofrat Dr. Max Madlener „Skiunfug" treibe. Sofort entstand ein reger Briefwechsel zwischen Sonthofen und Kempten, in dem Erfahrungen ausgetauscht wurden. Dr. Madlener war schon einen Schritt weiter: Er hatte bereits echte Norwegerski mit aufgenagelten Fellen. Heimhuber konnte inzwischen vom Tierarzt Dr. Brutscher, der allerdings mit dem Skilauf nicht zurechtkam, ebenfalls Norwegerski für 15 Mark erstehen. Seehundsfelle besorgte er sich beim Sattlermeister Funk in Kempten. So war er gerüstet für kommende großartige Unternehmungen.

Erste Skitour auf das Nebelhorn (2.224 m)

(nach Erinnerungen von Fritz Heimhuber, erschienen im Allgäuer Anzeigeblatt 1933)

Eines Tages erhielt Fritz Heimhuber von Dr. Max Madlener einen Brief, mit der kurzen Anfrage, ob er sich vorstellen könne, ihn bei einer Skitour aufs Nebelhorn zu begleiten. Er, Heimhuber, habe Erfahrung, könne mit Skiern umgehen und deshalb wende er sich an ihn, da er dafür der einzig Geeignete sei. Der Brief schloss mit einem nie zuvor von ihm gehörten bzw. gelesenen „Ski Heil" (kreiert von Schwarzwälder Ski-freunden). Er sagte natürlich postwendend zu, betonte aber, dass die Unternehmung nicht so einfach wäre. Er bat um Mitteilung über Näheres wie Ausrüstung und Zeitpunkt. Daraus ergab sich ein sehr reger Briefwechsel und am Ende musste sogar noch die allerneueste Errungenschaft der Technik in Sonthofen, das Telefon, herhalten. Es kam ein fester Plan zustande, der notwendig war, weil das Unternehmen ja ein erstmaliges war und man sich auf keinerlei Erfahrung stützen konnte.

Die Ausrüstung

Der Ausrüstung wurde ein besonderes Augenmerk geschenkt. Die Skier: Herr Hofrat hatte darin etwas ganz Besonderes, nämlich Lilienfelder mit Lilienfelder Bindung. Sie waren acht Zentimeter breit und der Größe meines Tourengenossen entsprechend lang (etwa 2 Meter 20). Vor allem waren die Dinger unglaublich schwer, zumal die Bindung ganz aus Stahl war! Sie hatten zwar mit Zehen- und Ristriemen den Vorteil (aber auch einen Nachteil, was wir damals aber noch nicht erkannten), dass man darin absolut fest-verankert stand und ein seitliches Verrutschen ausgeschlossen war. Meine Skier waren (ich kaufte sie von dem verstorbenen Herrn Bezirkstierarzt Brutscher aus Sonthofen) wahrscheinlich von H. Schweiger in München gefertigt, 2 Meter 30 lang, 7 Zentimeter in der Mitte breit und hatten norwegische Form, samt Norweger Meerrohrbindung, die, mit einer Schnur vom Absatz ausgehend über den Rist gebunden, am Fuße festgemacht wurde.

Beide Paar Skier waren von der Spitze bis zum Ende mit Seehundsfell beschlagen (eine Anregung Madleners). Wo die Felle zusammengesetzt waren, wurde die Naht mit einem dünnen Messingblech überdeckt. Die Nagelung war so eng, dass nach jedem Zentimeter ein Nagel saß (was natürlich nicht gerade zur Beschleunigung des Tempos bei der Abfahrt beitrug). Zum bergaufsteigen war dieser Belag unersetzlich, bei der Abfahrt empfanden wir nicht einmal hinderlich, da wir auf Schnelligkeit ja keinen Wert legten. Der Ski war Mittel zum Zweck. Er diente uns nur dazu, besser als mit Schneereifen vorwärts zu kommen.

An Schuhwerk waren wir beide gleich ausgerüstet: sogen. Allgäuer Bergbossen mit Knappennägeln. Die weitere sehr vollständige Ausrüstung waren Wollstrümpfe, Unterjacken, Wollhemd, Unterhose, lange Hose, Weste, Sweater, Joppe, Schlips, Wollmütze und gewalkte Allgäuer nahtlose Gamaschen, die bis unter die Knie reichten und durch zwei Lederriemen unter dem Fuß kreuzweise gebunden wurden. Sie überdeckten den Schuhverschluss vollständig und waren eigentlich sehr ideal, denn sie waren wasserdicht, warm und zweckmäßig und legten sich ganz lose an den Fuß. Handschuhe hatten wir pro Kopf zwei Paar.

Im Rucksack nahmen wir Proviant für drei Tage mit (Brot, Speck, Schweinerippchen, Knackwürste, Butter, Salz, Zucker, Tee, Lebkuchen, Ölsardinen und Fleischkonserven). An ,Reparaturzeug nahmen wir Messingdraht, einige Schrauben, Nägel, eine Flachzange, einen Bohrer und eine Universalzange allergrößten Formats mit (an der Hammer, Zange, Beil, Schraubenzieher, Stemmeisen, Drahtschere und noch manch anderes angebracht war). Dieses Monstrum machte uns später noch viel Sorgen und verursachte manche Blase an den Händen. Wo es schließlich hinkam, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich nur noch erinnern, dass ein Tourenkamerad eines Tage einen entschieden aufrechteren Gang hatte, er dieses Sammelgerät nicht mehr dabei hatte.

An weiteren Ausrüstungsgegenständen sind zu nennen ein Fernglas, Trinkbecher, Spirituskocher, Laterne, Taschenmesser, Uhr, Thermometer, Kompass, Steigeisen, Seil und etwas Verbandszeug. Mein Tourengenosse führte einen kräftigen Bergstock ohne Schneeteller oder Schneekranz mit sich, ich hatte vereinbarungsgemäß einen Eispickel mitgenommen. Wir stellten ein genaues Verzeichnis all dieser Dinge auf, dass wir nichts zweimal dabei hatten (!). Man kann wohl sagen, wir waren gerüstet und bewaffnet wie zu einer Himalaja-Expedition; aber schließlich war diese erste große Bergtour mit Skiern für uns denn auch fast ein Unternehmen von ähnlichen Ausmaßen, wie es heute Expeditionen in andere unbekannte Schneeregionen sind.

Der Aufstieg

Auf solche Art wohl ausgerüstet und auf alle Eventualitäten vorbereitet, ging es am 27. Februar 1901 los. Madlener kam mit dem Zug nach Sonthofen, wo ich dann zugestiegen bin (der Bahnhof befand sich damals am heutigen Landratsamt). Ich musste mit meiner riesigen Ausrüstung durch den Markt stapfen, wo manche Spötter ihren Kommentar abgaben. Das gleiche spielte sich in Oberstdorf ab, wo aus jeder offenen Stalltüre Neugierige uns nachschauten auf dem Weg zum Einstieg am Faltenbach. Da wir mit etwaigen Lawinen nicht recht Bescheid wussten, stiegen wir nachts auf, um so der Gefahr aus dem Wege zu gehen. Natürlich hatten wir uns eine schöne mondhelle Nacht ausgesucht, mit 15 Grad Kälte, also die richtige Temperatur für unser Unternehmen. Etwa bis zur Seealpe trugen wir unsere Skier, dann schnallten wir an, um das folgende flache Gelände zu überwinden.

Im Steilhang zum „Kalten Brunnen" benutzten wir eine Lawinenrinne für den weiteren teilweise vereisten Anstieg, wieder mit geschulterten Skiern. Als es wieder etwas flacher wurde, schnallten wir erneut an. Mein Tourenkamerad verschwand öfter vor mir spurlos. Da er schwerer war als ich, brach er einige Male ziemlich tief ein und musste sich mühsam wieder herauswinden. Dabei wurde uns ordentlich warm, kein Wunder bei der Ausrüstung. Das Wild ringsum hat in dieser Nacht so manch kräftigen Medizinerfluch vernommen. Endlich, nach siebenstündiger Arbeit — wir waren abends um 6 Uhr losgegangen — kamen wir gegen 1 Uhr nach Mitternacht beim völlig zugewehten und einsam liegenden Edmund-Probst-Haus an. Die Haustüre mussten wir erst vom Schnee freimachen.

Den Raum mit den Decken waren wir gezwungen aufzubrechen, da wir dazu keinen Schlüssel dabei hatten. Das stellte kein Problem dar, denn Werkzeug hatten wir ausreichend dabei. Wir machten Feuer, kochten Tee und stärkten uns mit einer kräftigen Brotzeit. Ich bot Madlener einen Schnaps an, worauf dieser mir eine eingehende Belehrung über den Alkoholgenuss im Gebirge erteilte, aber: "Herr Dr., ein Stamperl kann doch nicht schaden". Dann schliefen wir im Matratzenlager selig und schnell ein, denn der Aufstieg war doch sehr mühevoll gewesen.

Um 7 Uhr am nächsten Morgen waren wir schon wieder auf den Beinen. Es standen ringsum die verschneiten Berggipfel in der Wintersonne, ein Bild, von dieser Stelle noch von keinem Menschenauge gesehen. Unvergleichlich schön die weiße Welt rings um uns. Eine große Stille war über dem Ganzen, nur die Bergdohlen kreischten in der Luft. In großen Spitzkehren ging es dann zum Gipfel des Nebelhorns. Bei der „Schulter" blieben die Skier zurück und vom Grat schweifte der Blick hinunter ins Retterschwanger Tal, zu Entschenkopf und zu den Skigipfeln der Sonnenköpfe und drüben der Hörnerkette, hinten der Stuiben und der Grünten. In der Ferne das Gipfelmeer vom Säntis bis zur Zugspitze.

Die Abfahrt

Nach einer kurzen Rast in der Höhe ging es in der Aufstiegsspur zurück zur Hütte. Dort wurde wieder sauber gemacht, aufgeräumt und alles in Ordnung gebracht. Madlener besah noch das Gelände an Koblat und Daumen, wobei sein Jägerherz höher schlug beim Beobachten eines Rudels Gämsen. Heimhuber setzte sich inzwischen auf einen gerade noch aus dem Schnee herausschauenden Wegweiser, der etwa zwei Meter hoch war und hütete die Ausrüstung, obwohl er sicher sein konnte, dass im großen Umkreis kein menschliches Wesen sein könne. Um 2 Uhr traten sie dann die Abfahrt in Richtung Seealpe an. Sie nutzten die Spitzkehren des Aufstiegs vom Vortag, etwa auf der Route des Sommerweges. Sie nahmen sich vor, äußerst vorsichtig abzufahren. Es war mehr ein Absteigen, denn über eine entsprechende Fahrtechnik verfügten sie nicht.

Um 6 Uhr abends trafen sie in Oberstdorf ein. Dort schauten die Menschen verwundert auf die beiden komischen Mannsbilder, von der Sonne verbrannt, mit großen, weißen und runden Flecken um die Augen, die durch die Straßen zogen mit ihren langen Brettern. Was scherte es sie, sie hatten als Erste das Nebelhorn im Winter bestiegen und waren wieder wohlbehalten herunter gekommen. Doppelt gut schmeckte deshalb das Glas Bier im „Mohren".

Was heute für jedermann dank Bergbahnen möglich ist, war damals eine ernste hochalpine Angelegenheit, die zweifellos viel Mut und Selbstvertrauen abverlangte und von starker Liebe zur Natur und zur Bergwelt zeugt.

Was danach kam

Von diesem historischen Datum an, dem 27. Februar 1901, wurde das Interesse am Skilauf im Allgäu größer und die Skeptiker und Spötter wurden weniger — die Skibegeisterung und die Weiterentwicklung im Skisport gingen rasch voran. Am Anfang bereitete es noch große Mühe, sich ein Paar taugliche Skier zu besorgen. Dann aber entstanden erste Werkstätten in Sonthofen die Skifabrikation mit Rüstzeug durch die Gebrüder Fritz und Eugen Heimhuber. Sie waren u. a. Lieferanten für die königliche Grenzwache und die Jäger im Allgäu. In ihrem Betrieb wurde auch die „Müller-Bindung" hergestellt, erfunden von Dr. Christoph Müller aus Immenstadt. Die Gebrüder Heimhuber waren nicht nur Skipioniere, sondern standen zugleich für ausgezeichnete Berg- und Skifotografie, was sie weitergegeben haben an ihre Nachkommen.

Das FIS-Skimuseum in Fischen im Allgäu besitzt viele Belege und Original-Exponate, die zu Ehren der Gebrüder Heimhuber ausgestellt sind.

Blogbeitrag von Georg Larsch - Hörnerdörfer im Allgäu
©Georg Larsch

Georg Larsch

Blogautor

Geboren in einem kleinen Weiler bei Niedersonthofen, lebe ich schon lange in Fischen/Au und liebe das ganze Allgäu. Als Vorstand des Heimatvereins, Archivar der Gemeinde Fischen und nicht zuletzt Leiter des Skimuseums würde ich mir wünschen, dass mein Werk auch in Zukunft weiter geführt wird.

Er ist Vorstand des Heimatvereins, Leiter des Skimuseums und Archivar der Gemeinde Fischen. Der Schorsch liebt das ganze Allgäu und ist im Winter am liebsten in der frisch verschneiten Natur. Er isst am liebsten Kässpätzle und besonders gut schmecken sie, wenn sie zusammen mit den Museumsleuten gemacht und verspeist werden. Er wünscht sich für die Zukunft dass das begonnene Werk auch nach ihm weiter geführt wird.

Wir danken unserem Schorsch für die vielen wunderbaren Texte und historischen Erläuterungen in seinen zahlreichen Buch- und Zeitungsbeiträgen. Vielleicht kann auch dieser Blog ein Stück dazu beitragen den historischen Wissensschatz für die Nachwelt zugänglich zu machen und zu behalten.

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